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Die Anstalt belegte den gesamten Gebäudekomplex des Klosters und verfügte über 93 Zellen, von denen aber einige als Wohnung und Stuben für das Personal und als Magazine genutzt wurden. Die Zellen für die Kranken waren ausschließlich Einzelzellen, anders als in Ludwigsburg. Sie waren 7,5 Meter lang, 3 Meter breit und 3,5 Meter hoch und nach dem neusten Stand der Psychiatrie, dem sogenannten Authenriethschen System eingerichtet: Hölzerne Palisaden sicherten die Öfen und Fenster vor Brandstiftung, Verletzungen und Zerstörung. Die Möbel waren, entsprechend dem Zustand des Insassen, im Boden verankert oder nur in die Zellen hineingestellt. Die in Ludwigsburg üblichen Ringe für Ketten oder angekettetes Essgeschirr gab es nicht mehr.
Bei den Visiten der nächsten Jahre wurde die Anstalt als „solides, gesundes und wohlaussehendes Irrenhaus“ gelobt, währenddessen der Ärztliche Leiter, Dr. Narciß Schreiber in zahlreichen Eingaben die räumliche Verbesserung der Anstalt und den Klostergarten zur landwirtschaftlichen Nutzung und zur Beschäftigung der Patienten forderte. Vergeblich, seine Ideen sollten erst 30 Jahre später verwirklicht werden und als Vorbild für viele Anstalten dienen.