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Die zweisprachige Wanderausstellung des Forschungsbereichs für Geschichte und Ethik der Medizin am ZfP Südwürttemberg / Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie I der Universität Ulm zu Leben und Werk von Korbinian Brodmann (1868-1918) wurde am Max-Planck-Institut (MPI) für Hirnforschung in Frankfurt am Main eröffnet (14.9.2018).
Mit zwei Vorträgen in englischer und deutscher Sprache eröffnete Dr. Uta Kanis-Seyfried (Forschungsbereich Geschichte und Ethik der Medizin am ZfP Südwürttemberg) die neue Wanderausstellung über Leben und Forschung des Neuroanatomen Korbinian Brodmann am Max-Planck Institut (MPI) für Hirnforschung in Frankfurt. Die im ZfP-Forschungsbereich konzipierte und erstellte zweisprachige Ausstellung (englisch/deutsch) war rechtzeitig, zum diesjährigen Max-Planck-Tag am 14. September, geplant worden und konnte nun am Main ihre Premiere erleben. In den kommenden zwei Monaten wird sie im Kommunikationsbereich des MPI zu sehen sein.
Dem Physiker Max Planck und dem Neuroanatom Korbinian Brodmann gemeinsam sind neben einer jeweils beachtlichen wissenschaftlichen Leistung in 2018 nun auch zahlreiche Feiern, die an ihre Person und ihre herausragenden Forschungsarbeiten erinnern. Anlässlich des Max-Planck-Tages – der Geburtstag des berühmten Physikers jährt sich zum 160. Mal, die Verleihung des Nobelpreises für Physik zum 100. Mal und die Gründung der Max-Planck-Gesellschaft zum 70. Mal – entschieden sich die Frankfurter Wissenschaftler*innen auch für eine verdiente Erinnerung an die wissenschaftlichen Leistungen des Pioniers der Hirnforschung, Korbinian Brodmann. Sein 150. Geburtstag und 100. Todestag jähren sich ebenfalls in diesem Jahr, 2018.
Dass neben der schon seit mehreren Jahren tourenden deutschsprachigen Korbinian-Brodmann-Ausstellung des Forschungsbereichs am ZfP, die bereits an den Universitäten Halle und Würzburg zu sehen war, sowie an einer Reihe von Zentren für Psychiatrie in Baden-Württemberg, nun noch eine zweisprachige Ausstellung angefertigt wurde, ist der Nachfrage verschiedener international arbeitender Institutionen nach einer solchen geschuldet. Damit ist nun die Möglichkeit geschaffen, die Ausstellung in international arbeitenden Bereichen sowie außerhalb von Deutschlands (Sprach)Grenzen auszuleihen. Beide Ausstellungen sind das Resultat einer Kooperation der Historischen Forschung am ZfP Südwürttemberg mit dem an Korbinian Brodmanns Geburtsort Liggersdorf bei Stockach befindlichen, bereits 1986 etablierten und 2009 erweiterten Museum.
Der Vortrag „Against all Odds. Life and Work of Korbinian Brodmann“ richtete sich an das nicht-deutschsprachige, wissenschaftliche Publikum sowie an die internationale Mitarbeiterschaft des Frankfurter MPI. Der deutsche Vortrag „Gegen alle Widerstände. Zum Leben und Werk von Korbinian Brodmann“ war speziell für eine an Hirnforschung interessierte, breitere deutschsprachige Öffentlichkeit konzipiert. Im Gegensatz zu Max Planck, dessen Name für Deutschlands erfolgreichste Wissenschaftsorganisation steht und auch außerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft ein Begriff ist, sind Korbinian Brodmanns bahnbrechende Forschungen heutzutage weniger bekannt. Und dies obwohl seine zu Beginn des 20. Jahrhunderts erstellten Hirnkarten noch jahrzehntelang unverzichtbar für die Orientierung bei chirurgischen Eingriffen am menschlichen Gehirn waren. Die ZfP-Wanderausstellung soll dazu beitragen, das Andenken an diesen brillanten Forscher aus dem Süden des heutigen Bundeslands Baden-Württemberg zu wahren und seinen Anteil an der modernen Hirnforschung einem größeren Publikum zugänglich zu machen.
Bild: MPI für Hirnforschung Frankfurt
Text: Forschungsbereich Geschichte und Ethik der Medizin am ZfP Südwürttemberg / Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie I der Universität Ulm.