MUSE 37
Schloss Dellmensingen 1942. Ein jüdisches Zwangsaltenheim in Württemberg.
Mit regionalen Bezügen zu Zwiefalten und Tigerfeld
 

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Die Präsentation der erweiterten Wanderausstellung ist das erste Ergebnis einer Kooperation des Forschungsbereichs Geschichte und Ethik in der Medizin mit dem Museum zur Geschichte von Christen und Juden in Laupheim.
Inhalt: Im Zuge der Verfolgung und Vernichtung des europäischen Judentums durch das nationalsozialistische Deutschland entstanden auch in Württemberg seit Herbst 1941 eine Reihe jüdischer Zwangsaltenheime. Zwei dieser Einrichtungen waren zum einen in Schloss Dellmensingen, zwischen Laupheim und Ulm, sowie im ehemaligen Armenhaus in Tigerfeld, nahe Zwiefalten eingerichtet worden. Im Frühjahr 1942 wurden nach Dellmensingen 130, nach Tigerfeld mindestens 47 zumeist ältere, jüdische Württemberger*innen zwangsweise umgesiedelt. Im August 1942 wurden die Zwangsaltenheime endgültig geschlossen und die verbliebenen Insassen in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Nur vier Personen aus Dellmensingen und zwei Personen aus Tigerfeld überlebten die Shoah. Sowohl institutionell wie auch biografisch gibt es Verbindungen zur damaligen Heilanstalt Zwiefalten, welche 1939 seitens des Stuttgarter Innenministeriums zur Sammelstelle für jüdische Patienten und Patientinnen der psychiatrischen Anstalten Württembergs erklärt worden war. Sowohl das Schicksal der jüdischen Patientinnen und Patienten als auch die Geschichte des jüdischen Zwangsaltenheims in Tigerfeld sind inhaltliche Erweiterungen der Ausstellung aus Laupheim, für die der Forschungsbereich Geschichte und Ethik in der Medizin des ZfP Südwürttemberg / Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie I der Universität Ulm verantwortlich zeichnet.

Ausstellungsdauer im ZfP Südwürttemberg-Ravensburg-Weissenau: 15.12.2022—28.02.2023.
Informationen zur Vernissage folgen noch.
Verantwortlich für die Ausstellung: Prof. Dr. Thomas Müller, Dr. Bernd Reichelt.
 


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Plakat zur Ausstellung (PDF)