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Albert Speck (1895-1938) war vom 15. Juli 1933 bis zu seinem Todestag am 13. Februar 1938 Patient in der Heilanstalt Zwiefalten. Er war oft verwirrt, verzweifelt und litt unter schweren Depressionen. Seine malerische Produktivität während des Aufenthalts in Zwiefalten war großen Schwankungen unterworfen. Es war aber immer ein Zeichen relativer Besserung, wenn er wieder zu malen anfing. Anfangs malte er schöne landschaftliche Motive, im April 1934 haben dann die Bilder immer mehr phantastischen Charakter angenommen. Er stellte Motive aus der Bibel dar und versah sie mit eigenartigen Erläuterungen, wie im Krankenblatt erwähnt wird. Im Jahr 1935 schien es Albert Speck besser gegangen zu sein, und die Bilder aus dieser Zeit sind von heiterer Stimmung und nachdenklicher Melancholie. Er nahm tagsüber an der Arbeitstherapie teil, spielte abends Schach und malte viel. Im Krankenblatt werden seine Aquarelle immer wieder erwähnt, die einen ausgeprägten Farbsinn und ein gutes Kompositionstalent erkennen lassen würden. Er erfände täglich neue Motive, bringe Licht und Farbe, Stimmung und leben in seine Bilder. Aus dieser Zeit dürften die meisten der ausgestellten Bilder stammen.
Specks Bilder gehören nicht unmittelbar in den Bereich von der sogenannten Bildnerei Geisteskranker, die sich in ihrer Krankheit erstmals malerisch auszudrücken versuchen. Man sieht Specks Bildern an, dass er schon in gesunden Tagen eine künstlerische Ausbildung und Entwicklung genommen hat. Man sieht es an seinen technischen Fertigkeiten, seinem Gestaltungsvermögen und seinem geschmackvollen differenzierten Umgang mit Farben.